Der Schnelloampier Kaiser Wilhelm der Große des Norddeutschen Üiot)t> in Bremen ist einer jener deulfchen Ozean-
riesen, die zu den größten, schönsten und schnellsten Schiffen der Welt gehören. Er hat eine Länge von 20» m, eine
Breite von 22 m und Raum für 200u Personen. Der Schnelldampfer, ein Meisterwerk deuischer Kunst und Technik,
uinfaßt außer deu gewöhnlichen Kabinen prunkvolle Luxuszimmer, zwei große Speisesäle, Geseluchafts-, Musik-, Lese-
und Schreibzimmer, dann wasserdichte Doppelböden und Schotteneinteilung gegen das Sinken.
Im Vordergründe Rebengeländc. Hünclrückcn bis 200 m.
Südlicher Landrücken bei Grünberg (120 m) in Schlesien.
Das Hügelgelände bei Grünberg ist das nördlichste Weinbaugebiet in Deutschland. Der Weinbau wird hier durch
die hohe Sommertemperatur ermöglicht; gegen die Winrerkälte bedürfen die Rebstöcke sorgfältigen Schutzes. Die Trauhen
werden hauptfächlich zur Likörbereirung verwendet.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Bremen Grünberg Schlesien Grünberg Deutschland
10 Einleitung. v
Die Erdkugel ist an allen Seiten bewohnt. Mes was auf der-
selben sich befindet, wird durch die ihr inwohnende Anziehungs-
kraft oder Centripetalkraft, die man auch die Scbwerkra ft al-
ler Körper nennt*), nach dem Mittelpunkte derselben hingezogen; da-
her kann sich bei ihrem Umschwünge nichts von ihr entfernen, wenig-
stens nie die Gränze ihrer Atmosphäre, die sich selbst mit fortbewegt,
überschreiten. Diejenigen Erdbewohner, welche 180° der Breite und
Länge von einander entfernt sind, heißer:, Antipoden, Gegen-
füßler; diejenigen, welche auf denselben Meridian, aber 180 Breiten-
grade von einander entfernt wohnen, nennt man Gegenwohner;
die, welche auf demselben Breitengrade, aber auf entgegengesetzten Me-
ridianen wohnen, Nebenwohner.
Physische Geographie.
Die Erde als physischer Körper.
Die Erde besteht höchst wahrscheinlich im Innern aus festem Ge-
steine, jedoch kennen wir davon nichts, denn auch die tiefsten Berg-
werke, deren Mündung sich oft mehr als 1000 F. über dem Meere be-
findet, dringen nicht einmal 3000 F., also nicht durch tö,3öö des
Erdhalbmeffers. Die Oberfläche der Erde rechnet man zu etwa 9,282,000
O..M. Davon zeigt sich uns nur ein kleiner Theil, etwa als
Ebene. Alles übrige besteht aus einem Gewirre von Höhen und Tie-
fen, deren größter Unterschied gewiß über 36,000 F. — 1| M. beträgt.
Der größte Theil der Tiefe ist mit Wasser angefüllt, das Meer —
6,900,000 Q. M. bedeckt fast | der ganzen Erdoberfläche. Für das
Land bleiben höchstens 2,400,000 Q. M. Gewöhnlich theilt man die
ganze Oberfläche nach dem Meridian von Ferro in zwei Halbkugeln,
die östliche: Europa, Asien, Afrika (zusammen die Alte
Welt) und den größten Theil Australiens; die westliche:
Amerika, Neue Welt. Der größte Theil des Landes, f des Gan-
zen — 1,600,000 Q. M. liegt auf der östlichen, nur 800,000 auf
der westlichen Halbkugel. Durch den Äquator werden ebenfalls zwei
Erdhälften begränzt, die nördliche mit ^ des Landes — 1,800,000 Ol.
M. und die südliche Halbkugel mit ¿ — 600,000 Ol. M. Große Re-
volutionen , welche die Geologie, d. h. die Lehre vorr der Bildung
des Erdkörpers, zu enträthseln sucht, haben schon vor Jahrtausenden
der Erdoberfläche ihre jetzige Gestalt gegeben. Wasser scheint dabei
besonders wirksam gewesen zu sein und eine vielleicht, wiederholte Fluth
aus S. W. kommend die jetzigen Erdtheile gebildet zu haben. Nur
an den Grundfesten der Gebirge brach sich die Kraft der Wogen, die
den größten Theil des Landes von S. wegrissen und nach N. schleu-
derten; daher die größere Landmasse in N.; daher der in Halbinseln
und Felsenspitzen auslaufende tief eingeschnittene S. Rand aller Län-
der; daher die Steilheit der meisten Hauptgebirge an ihrer S. u. W.
*) Zwei große Naturkrafte, die (Zentripetal- und Centrifugak-
kraft, halten auch alle Bewegungen der Planeten und ihrer Tra-
banten in unverrückter Ordnung.
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Extrahierte Personennamen: M.
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Amerika
285
Die freien Städte.
103f. hohen Thurme; sie bewahrt die Fahnen der Hanseatischen Legion.
Das Rathhaus, die Börsenhalle (Versammlungshaus für Kaufleute, mit
einer Bibliothek und den wichtigsten Zeitungen aller Lander), das Com-
mercium, Schauspielhaus, das Eimbecksche Haus (Sitzungsort für 12 ver-
schiedene Behörden), das Lombard (Leihhaus), das schöne Stadthaus
(Sitzungsort verschiedener Behörden), das Waisenhaus, welches über 600
Kinder erzieht, das große Werk-, Arbeits-, Zucht- u. Spinnhaus von fast
i500menschen bewohnt, das neue sehenswertste Krankenhaus in der Vor-
stadt St. Georg, 637 F. in der Fronte lang, 1821 bis 23 erbauet, das,
prächtigste Gebäude der Stadt, welches jährlich 4 bis 5000 Kranke ver-
pflegt; das neue Schauspielhaus. Das Iohanneum (akademisches Gymna-
sium), und Gymnasium mit der großen Stadtbibliothek (180,000 Bande),
5 andere Bibliotheken, Sternwarte, botan. Garten, Rödings Museum, eine
der ausgezeichnetsten Privat-, Kunst- u. Naturaliensammlungen Europas,
Navigationsschule, Zeichnungs- ,und Handelsschule, Taubstummenanstalt,
orthopädisches Institut, Gesellschaft des Schul- und Erziehungswesens, für
Mathematik, für Gewerbe u. Künste, mit einer Bibliothek von 30,000ban-
den, Apollo(Gesang)Verein, Suhr's Panoramen. Central- u. Creditkasse,
Versorgungsanstalt und Versorgungstontine, verschiedene Assecuranzgesell-
fchaften, Hamb.altonaische Bibelgesellschaft. Handelsgericht. Dampfschiff-
fahrt nach London, Goole und Amsterdam. Hafen jährlich von ctlva
2000 Schiffen besucht. Wichtiger Handel; die 1619 gegründete Bank, die
Börse; viele Fabriken, unter diesen 200 Zuckersiedereien, viele Tabacks-,
Hut-, Licht-, Nadel-, Gold- und Silberfabriken, Segelmachereien, Seile-
reien, Thranbrennereien, Seifensiedereien. In der Nahe sind Wachsblei-
chen u. a.— Barmbeck, 1609e. Kattunfabrik; *£amm und Horn, Dör-
fer. Der Hamburger Berg vor Altona, von mehr als 6000 Menschen
bewohnt. Zum Gebiete gehören die Inseln wilhelmsburg, Linkcnwcr-
der und 'Lirchwerdcr zum Theil, Billwerder; jenseits der Elbe Moor-
burg.— Das Amt Riyeburrel, 6100e., im Xiv.iahrh. von den Ham-
burgern erobert, weil die damaligen Besitzer Seeraub trieben, — izq.m.
4600 E. Der Boden lauft noch 3 Meilen weit als Sandbank in die See
hinaus.— Ritzebürrel, Schloß, 1650 E.— Txuxhafen, Hafen, Leuchtthurm,
Seebad, Lootsenstation, Quarantaincanstalt, 850e.— Insel Nenwerk mit
zwei Leuchtthürmen und 2 Baaken (Tagsignale). Mit Lübeck gemeinschaft-
lich besitzt Hamburg das Amt Bergedorf, bis zum Xv.iahrh. zum Her-
zogth. Sachs. Lauenburg gehörig, — l^Q.m. 10,500 E. Der Boden ist
größtentheils höchst fruchtbare Marsch, aber so niedrig, daß nur Damme
ihn gegen Überschwemmungen schützen können. Starker Getreide-, Obst-
und Gemüsebau, besonders in den Vierlanden.— Bergedorf an der Bille,
2400 E. Altes Slvß. Holzhandel.
Iii. Lübeck.
Größe des alleinigen Gebiets, welches in 10 verschiedenen Theilen
zwischen und in Holstein, Lauenburg und Meklenburg liegt, — 5z Q. M.
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Extrahierte Personennamen: Georg
Extrahierte Ortsnamen: Europas London Amsterdam Altona Billwerder Leuchtthurm Seebad Hamburg Bergedorf Sachs Lauenburg Bergedorf Holstein Lauenburg Meklenburg
Holland. 295
weniger der Schiffbau; bemerkenswert!) die Diamantschleifereien, die Bo-
rax- und Kampferraffinerien, so wie mancherlei chemische Fabriken, welche
unter andern kostbare Gewürzöle bereiten. Die Umgebungen der Stadt
such flach, aber durch eine Menge zum Theil pallastartiger Gartenhäuser,
durch Alleen und Anlagen verschönert. Die entferntere Umgegend zeichnet
sich durch große und wohlhabende Dörfer, von 1500 bis 5000 Menschen
bewohnt, aus, z. B. Amstelveen, Aalsmeer, durch Erdbeerbau ausgezeichnet,
S'groweland, wo der berühmte Admiral Tromp (ff 1691) die von ihm
benannte Trompenburg bauete.— N)eesp, 900 E., welche viel Machhol-
derbeerbranntwein bereiten. — Mulden (Meuden) an der Mündung der
Vecht, 1000e. Salzsiedereien.— Naarden am Zuyderzee, 1900e. Fe-
stung. Ein Kanal führt nach Amsterdam und Muiden. — Monnikendam
am Zuyderzee, 2200e. Hafen.— purmerend, am Purmer- u. Beemster
Polder, 2500e.— fhaarlem, 2 M. westlich von Amsterdam, 23,000 E. —
Schöne Stadt. In der Hauptkirche, der größten in Holland, die berühmte
Orgel mit 8000 Pfeifen. Sitz des Gouverneurs von N. Holland, eines
Handelsgerichts und anderer Provinzialbehörden. Wichtige Leinewandfa-
briken, Bleichen und Seidenfabriken. Noch merkwürdiger ist der hiesige
Blumen-, Sämerei- u. Obstbau, der einen weit verbreiteten Handel ver-
anlaßt. Denkmal des Loren; Kloster, des angeblichen Erfinders der Buch-
druckerkunst und deren Sacularfeier 10. Jul. 1823. Königl. Akademie der
Wissenschaften, ökonomische Gesellschaft, Laylersche Societat mit Stern-
warte, Museum und Bibliothek. In der Nahe der schöne Haarlemer
Busch mit einem königl. Landhause, Museum der Naturgeschichte und Me-
nagerie.— Zanredam, Zardam, Dorfmit 11,000e., unweit des Z). Wich- ""
tiger Schiffbau. Noch zeigt man das Häuschen in welchem Peter der
Große 1697 zehn Monate wohnte, mit seinem Bette, Stuhl und Tisch.
700windmühlen.— Beverwyk (weik) am Z), wo die Provinz nur ^M.
breit ist, 1700e. — Im Dorfe Rrommeny (nei) Zinnobermühlen und
vorzügliche Segeltuchfabriken.— Bei dem Schlosse Zwanenberg (Swanen)
Schleusen zur Verbindung des Haarlemer Meeres und Z).— Das Dorf
Broek (Bruk) berühmt durch seine bis zum Abgeschmackten getriebene -
Reinlichkeit, die sogar die Vögel verjagt, damit sie nicht die mit bunten
Ziegeln gepflasterten Straßen, die nie befahren werden dürfen, beschmutzen.
Die 150 Hauser sind zum Theil Pallaste, von Millionairs bewohnt. —
Edam am Zuyderzee, 3500e. Wichtiger Kasehandel. Salzraffinerie.—
In der Nähe der 7800 Morgen große Beemster Polder mit 2500 E. —
ffalkmaar, 9000e. Wichtiger Kasehandel (jährlich sollen 8mill. Pfund
verkauft werden); Seesalzraffinerie, Pergament- und Segeltuchfabriken,
Getreidehandel. Convention lo.octbr. 1799. — ff Hoorn am Zuyderzee, ^
10,000e. Hafen; Butter- u. Kasehandel.— Medemblik, Hafen am Z.z,
2700 E. Handel mit Holz, Getreide und Käse.— Enkhuyzen (Enkheusen),
Hafen am Z. J., 7500 E. Ehemals wichtige Haringsfifcherei mit 4 bis
500buisen (Beusen, d. h. Haringsfangerfchiffe). Schönes Rathhaus. Ka-
nvnengießerei.— Die Inseln Urk im §.Z. mit einem Leuchtthurme, und
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Admiral_Tromp
Extrahierte Ortsnamen: Holland Zuyderzee Amsterdam Zuyderzee Amsterdam Hauptkirche Holland Holland Laylersche_Societat Dorfe_Rrommeny Zwanenberg Zuyderzee Zuyderzee
72
Iv. Übersicht der Länderkunde.
Der Schnelldampfer Kaiser Wilhelm der Große des Norddeutschen Lloyd in Bremen ist einer
jener deutschen Ozeanriesen, die zu den größten, schönsten und schnellsten Schissen der Welt gehören. Er hat eine
Länge von 208 m, eine Breite von 22 m und Raum für 2000 Personen. Der Schnelldampfer, ein Meisterwerk
deutscher Kunst und Technik, umfaßt außer den gewöhnlichen Kabinen prunkvolle Luxuszimmer, zwei große Speisesäle^
Gesellschafts-, Musik-, Lese- und Schreibzimmer, dann wasserdichte Doppelböden und Schotteneinteilung gegen das Sinken.
Im Vordergründe Rebcngeländc. Hügelrücken bis 200 m.
Südlicher Landrücken bei Grünberg <120 m) in Schlesien.
Das Hügelgelände bei Grünberg ist das nördlichste Weinbaugebiet in Deutschland. Der Weinbau wird hier durch
die hohe Sommertenweratur ermöglicht; gegen die Winrerkälte bedürfen die Rebstöcke sorgfältigen Schutze?. Die Trauben,
werden hauptsächlich zur Likörbereirung verwendet.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschen_Lloyd Bremen Grünberg Schlesien Grünberg Deutschland
202
A. Europa.
französischen
In
?
dustrie der Berliner erstreckt sich über alle Zweige der nützlichen Gewerbe
und des Luxus; sie können sich in dieser Hinsicht beinahe mit Paris messen.
Statt der nutzlosen Auszählung aller Arbeiten in Metall, Holz, Leder, Seide,
"'olle, Baumwolle u. s. w. begnügen wir uns zwei in Berlin selbst aus-
gezeichnete Anstalten zu erwähnen; diese sind: die 1761 gegründete Pcr-
zellanmanufactur, welche sich durch Trefflichkeit der Masse, Schönheit der
Formen und Malerei an die Seite der besten des Auslandes stellt; und
die erst in der neueren Zeit durch die unbeschreibliche Sauberkeit
ihrer Arbeit berühmt gewordene königliche Eisengießerei unweit des Jnva-
lidenhauses, nach deren Muster mehrere Privatunternehmnnaen der Art
Die Borsig'sche
entstanden sind. In neuerer Zeit werden auch viele Locomotiven, Dampf-,
Spinn- und andere Maschinen in Berlin angefertigt.
Fabrik hat zur Pariser Ausstellung von 1867 die zweitausendste Locomotive
geschickt. Die Fabrik beschäftigt circa 3800 Arbeiter und macht im Durch-
schnitt jede,Woche 5 Locomotiven. Berlin ist nach und nach eine große Fabrifftadt
geworden. — Der Handel von Berlin hat in den letzten Jahren außer-
ordentlich zugenommen; er wird durch die königliche Bank, die Seehand-
lung, die Disconto-Gesellschaft und andere Unternehmungen ansehnlich ge-
fördert. Im Jahre 1839 wurdv die erste Eisenbahn — nach Potsdam —
gebaut. Seitdem ist Berlin der Knotenpunkt des Eisenbahnnetzes Nord-
deutschlands geworden, indem 6 große Eisenbahnen (und eine Pferde-Eisen-
bahn nach Charlottenburg) es nach allen Richtungen mit den Ländern ver-
binden. Hier befindet sich auch die Centralanstalt der Telegraphen, deren
Drähte durch die Stadt und nach allen Weltgegenden lausen. Eine der
bemerkenswerthesten Einrichtungen ist die „Feuerwehr", deren Jnstttute
durch Telegraphendrähte mit einander verbunden sind.
Berlin, obwohl in einer flachen, sandigen Gegend gelegen, hat die
große Annehmlichkeit, daß hart an seinen Mauern westlich ein von vielen
Alleen durchschnittener, sehr ansehnlicher Lusttvald, der Thiergarten, sich
befindet, welcher in den letzten Jahren durch mannigfaltige Anlagen, z. B.
einen zoologischen Garten und eine Statue Friedrich Wilhelms Iii., sehr
verschönert worden ist. Nördlich, wo er vom Flusse begrenzt wird, liegen
mehrere besuchte Wirthshäuser, von ihrem ersten Entstehen die Zelte genannt,
ferner Kroll's großartiges Etablissement, und in einiger Entfernung davon,
ebenfalls an der Spree, ein schönes Lusffchloß, Bellevue, mit einer
Gemäldesammlung. Am siidlicheu Rande des Thiergartens haben sich eine
große Menge Privatpersonen geschmackvolle Landhäuser erbaut. Dasselbe
ist der Fall an der Chaussee nach Potsdam, bis zum Dorfe Schöneberg,
und in vielen Dörfern der Umgegend; sehr besuchenswerth ist das Bor-
sig'sche Treibhaus in Moabit. Südlich von der Stadt auf einer Anhöhe
liegt die sogenannte Hasenhaide niit dem (Jahn'schen) Turnplätze. Auf
nordöstlichen Seite erhebt sich der 1t
Großen angelegte „Friedrichshain
einem seiner Hügel, die Gebeine der am 18. Mär; 1848 Gefallenen
ruhen. — Zu der näheren Umgebung und daher zu den häufig besuchten
Oettern gehören: an der Spree Treptow, das Dorf Stralau, wegen
des Fischzugsestes bekannt; nördlich, '2 Stunde von der Stadt, das Louisen-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Wirthshäuser
Extrahierte Ortsnamen: Europa Paris Berlin Berlin Berlin Berlin Potsdam Berlin Nord-
deutschlands Charlottenburg Berlin Bellevue Potsdam Dorfe_Schöneberg Moabit Stralau
284
A. Europa.
Rothenburgsort, mit thurmhohem Reservoir und mächtigen Dampfmaschinen
die ganze Stadt, Vorstädte und Umgegend mit Wasser, bis in die höchsten
Stockwerke der Häuser. Die Wassersäule steigt je nach Bedürfniß zu 110'
und 212' über Null. In allen Straßen sind Pfosten zur Besprengung
der Straßen und Füllung der Feuerspritzen angebracht. Diese Wasserkunst
ist eine der segensreichsten Einrichtungen, die Hamburg vor fast allen Städ-
ten, wenigstens in so allgemeiner Anwendung auszeichnet, und trägt sehr
viel zu seinem Comfort und zur Gesundheit der Bevölkerung bei, obgleich
ihre Filtrirapparate manches zu wünschen übrig lassen. Mit ihr im Zu-
sammenhange stehen die unscheinbaren, aber höchst nützlichen und kostbaren
Sielbauten, weite unterirdische Canäle, die den Unrath und Schmutz aus
den Häusern und Straßen aufnehmen, und durch Spülwerke regelmäßig
wieder gereinigt werden.
Hamburg ist im Ganzen eng gebaut, mit hohen 3 —4stöckigen Häu-
sern, hat auch manche schmale, krumme Straßen, wovon die engsten Twie-
ten und Gänge genannt werden.
Durch die, nach wiedererlaugter Freiheit unternommene Entfesti-
gung und Umwandlung der hohen Festungswälle in unmuthige Parkanlagen,
besonders aber durch den, nach dem großen Brande von 1842 vorgenom-
menen Neubau, hat Hamburg sein früheres finsteres und unregelmäßiges
Aussehen größtentheils verloren. Der abgebrannte Theil der Stadt wurde
nach einem neuen, zweckmäßigen Plan wieder aufgebaut, und mit graben,
gutgepflasterteu Straßen mit bequemen Trottoirs und Gasbeleuchtung ver-
sehen, und könnte Hamburg jetzt zu den schönsten und wohlgebautesten
Städten Deutschlands gerechnet werden, wenn die Straßen nicht meist nur
40— 50' breit, selbst da, wo Platz genug vorhanden, angelegt würden.
Dem neuen Stadttheile giebt besonders das darin hineinreichende freundliche
Alsterbassiu einen eigenthümlichen Reiz; das innere Bassin wird von drei
schönen, mit Bäumen versehenen Straßen: der Jungfernstieg, der neue
Jungfernstieg und der Alsterdamm, begrenzt. Das äußere, größere Alster-
bassin ist von zahlreichen Landhäusern in Fonteuay, Pöseldorf, Harvestehude
und Uhlenhorst umgeben.
Eine Menge zierlicher Segel- und Ruderböte der verschiedensten Bau-
art, mit denen die Hamburger Jugend ihre Wettkämpfe zu Wasser, Re-
gatta genannt, auszuführen pflegt, beleben die Alster am Tage, während
der stille, rund umher erleuchtete Wasserspiegel Abends einen freundlichen
Anblick bietet.
Den Personenverkehr mit der Stadt, nach allen Punkten der Außen-
alster bis Eppendorf, vermitteln zahlreiche kleine Dampfschiffe, die alle
10 Minuten fahren. Der Anblick über den Hafen vom Stintfauge aus
gehört zu den schönsten, und sieht man nirgends so viele Seeschiffe auf
einem so kleinen Raum beisammen.
An merkwürdigen, größeren Gebäuden ist Hamburg auch vor dem Brande
nicht reich gewesen; unter den neueren sind zu bemerken: der Bazar am
Jungferustiege im Hotel de Russie, ein Prachtbau, das Stadt, das
Thalia-, Schultzes und diverse andere Theater, Sagebiels Concertsaal,
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
Vil!. Oesterreich.
341
smien.
Wien bietet unter allen Städten Deutschlands die mannigfaltigsten
Zerstreuungen dar. Für den lebenslustigen Wiener ist in vielen Theatern,
vielen öffentlichen Spaziergängen, vielen naheliegenden „Dörfern", alle
reichlich mit Speiseanstalten versehen, Bädern, Feuerwerken und anderen
öffentlichen Lustbarkeiten hinlänglich gesorgt. Die schönsten Ballsäle sind,
außer den kaiserl. Redoutensälen, der Scphienbadsaal und der Sperlsaal. —
Unter den Künsten ist es die Musik vorzüglich, welche hier von jeher Be-
wunderung und Liebe gefunden: Havdn, Mozart, Beethoven und Schüben
haben den größten Theil ihres Lebens in Wien zugebracht, in anderer
Richtung verdienen Till, Strauß, Lanner genannt zu werden. — Die
höheren Stände sind wahrhaft gebildet zu nennen, wenn auch die größere
Masse des heitern, lebensfrohen und höchst gutmüthigen Wiener Volks sich
vorzüglich am Esten, Trinken, Tanzen, Spazieren und Schauen ergötzt.
Tausende von Fuhrwerken (Omnibus, Fiakern, Droschken, Comfortables,
Lohnkutschern, Eauipagen rc.) vermitteln den stets lebhaften Verkehr der
einzelnen Stadttheile und ihrer Umgebungen. — Wien liegt in einer vor-
trefflich angebauten und durch Abwechselung von Berg, Ebene und Wasser
sehr angenehmen Gegend. Das Klima ist zwar im Allgemeinen mild, doch
häufigem rmd sehr empfindlichem Wechsel der Temperatur ausgesetzt, wozu
die Nachbarschaft der Gebirge, von welchen oft mitten im Sommer eisige
Winde herwehen, wobl ras Meiste beiträgt. Was die Gegend vorzüglich
schön macht, ist, nächst der Donau und ihren reizenden Inseln, ein kleiner
Gebirgsrücken mit Wald und Reben bedeckt, welcher in geringer Enffernung
von der Stadt sich am Donauufer erhebt und von ')!O. nach Sw. hin-
streicht; es ist ein Theil des sogenannten Wiener-Waldes und wird der
Kahlenberg genannt. Der äußerste, der Donau zunächst liegende Berg
heißt der Leopoldsberg; er erhebt sich steil über der Donau und ist an
3 Seiten mst Reben, gegen W. mit Buchen besetzt. Oben liegt ein Sckloß
und ein Wirthshaus, von welchen man der herrlichsten Aussicht genießt.
Ihm zunächst, nur durch eine Schlucht davon gettennt, der eigentliche Kah-
lenberg, an dessen Fuß die ergiebigsten und besten Weinberge Oester-
reichs liegen.
Zu den anmuthigsten Pmckten um Wien gehören ganz vorzüglich die
beiden kaiserlichen Lustschlösser Schönbrunn und Laxenburg. Schön-
brunn, 1 St. von Wien, im Sw. dicht an der Wien: reizend sind seine
weitläufigen, dem Publicum stets offenen Gartenanlagen rmd die Aussicht
^W^^^Wwwwwporiette. Der hiesige botanische Garten gehört .zu
den ersten in Europa; die Menagerie ward in neuester Zeit wieder namhaft
Schönbrunn
von der großen Halle
durch ausgezeichnete Exemplare bereichert. Ebenso stark als
selbst werten die nahe gelegenen Dörfer Penzing, (Maria-) Hietzing,
Meidling, Dornbach u. a. von den Wienern besucht. Laxenburg
liegt in einer schönen Ebene, 2 Meilen südlich von Wien; das 'schloß ist
einfach und der Garten überaus lieblich. In dem 180k erbauten Ritter-
schloß Franzens bürg befindet sich eine Sammlung Alterthümer ganz
eigenthümlicher Art, indem nicht allein die Möbel, Gemälde, Geräthe,
Waffen und andere Verzierungen der verschiedenen Zimmer wirkliche Alter-
thümer sind, sondern selbst ein großer Theil der Steine und Verzierungen
der Mauern des Gebäudes von wirklichen Burgruinen genommen worden
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Deutschlands Wien Wien Donau Kahlenberg Donau Donau Wien Laxenburg Wien Wien Europa Penzing Hietzing Meidling Dornbach Laxenburg Wien
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A. Europa.
müssen die Pferde theils täglich nach der Reihe im Wirthshause stellen,
theils bereit halten, wenn sie gerufen werden. (Auf gleiche Weise sind
die Seedistricte im W. zur Stellung von Booten verpflichtet.) Die Taxe
ist billig und man fährt mit diesen 8kzut8bönck6rn oder Skydsguts (so
heißt der fahrende Bauer) ebenso schnell als sicher; hat man aber keinen
Wagen oder Schlitten, so wird man freilich auf den schlechten Bauerkarren
übel zerstoßen. Die besten Wirthshäuser findet man gerade auf den höchsten
Gebirgen. Von Diebstahl und Räuberei weiß man auf den schwedischen
Landstraßen nichts. Bei der Jagd auf beschneiten Bergen und Feldern be-
dient man sich im nördlichen Skandinavien zweierlei Arten von Schnee-
schuhen. Die einen, Trygar genannt, bestehen aus einem hölzernen,
tellerartigen Flechtwerk von etwa 1 Fuß Durchmesser, welches man unter
den Füßen befestigt, um nicht einzusinken und steile Abhänge besteigen zu
können. Auch die Pferde gewöhnen sich, mit solchen Trhgs zu laufen.
Die andere Art heißt Skid oder Skie und besteht aus einem langen,
schmalen, etwas gebogenen Stück Tannenholz, welches unter dem Fuße be-
festigt wird. Der linke Skid ist wohl 4 Ellen, der rechte nur halb so
lang; auf dem ersteren ruht der Läufer vorzüglich, der rechte dient mehr
zum Fortstoßen, zum Klimmen, auch wohl den zu schnellen Lauf zu mäßigen,
weshalb er gewöhnlich unterhalb mit einem Stück Rennthierfell besetzt ist.
Man kann sich damit fast so schnell wie der geübteste Schlittschuhläufer be-
wegen. — Steinerne Häuser mit Ziegeldächern gehören zu den Selten-
heiten in Skandinavien; nur Stockholm, Gothenburg und Christiania sind
größtentheils massiv gebaut; auf dem Lande aber und in kleineren Städten
findet man fast
Häuser
mancher reichen Gutsbesitzer und der st
und Bürger. Sie bestehen, wie es auch für das Klima am zweckmäßigsten
erscheint, meist aus wagerecht über einander gelegten, an den Ecken zusam-
mengefügten Balken; alle Fugen werden mit Moos ausgestopft und das
Ganze oft in- und auswendig mit Brettern beschlagen und mit einer aus
Eisen bereiteten braunrothen Farbe angestrichen. Gewöhnlich hat ein solches
Haus nur eiu Stockwerk und ist mehr in die Länge als in die Höhe ge-
baut. Das Dach ist seltener mit Ziegeln, Schiefer oder Schindeln, häufiger,
auf dem Lande ganz allgemein, mit Rasen belegt. Zu dem Ende wird
das Dach mit Brettern beschlagen, darauf wird Birkenrinde gelegt und auf
diese der Rasen, der nur in den Frühlingswochen einen freundlichen Anblick
gewährt. Die hölzernen Häuser hallen die Feuchtigkeit ab und dauern oft
über 100 Jahre. Strohdächer sind ein Luxus, den man nur im Süden
des Landes kennt; weiter nördlich würde man sie für eine süudliche Ver-
schwendung halten. Im Innern der Häuser herrsch! meist große Reinlich-
keit; in den Städten heizt man gern mehrere Stuben neben einander, auch
die Schlafzimmer, und schläft unter leichten Decken. — Die mittleren und
höheren Stände leben sehr gut und selbst der Bauer, vorzüglich in Nor-
wegen und in den weniger bevölkerten Provinzen Schwedens. Fische, Vögel,
Wildpret, Milch und köstliche Beeren sind im Ueberfluß vorhanden, und die
schwedische Küche ist im Auslande mit Recht wegen der Kraft und der
Mannigfaltigkeit der Speisen berühmt. Man trinkt weniger Wein als bei
uns; dagegen aber hat man das treffliche doppelte Bier und genießt immer
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Stück_Tannenholz
Extrahierte Ortsnamen: Europa Skandinavien Skandinavien Stockholm Gothenburg Christiania Nor- Schwedens
Ix. Italien.
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Stadt verschwunden, sondern auch die früher üppig angebaute Gegend in Sumpf
und Morast verwandelt worden. Noch stehen ihre 5000 Häuser, ihre
Paläste, ihre 100 Kirchen; aber die Bevölkerung ist von 100,000 auf
28,000 herabgesunken, wovon 1600 Juden sind, welche zwar einen eigenen
Stadttheil, aber einen der schönsten bewohnen. Obgleich die Stadt ein
sehr verödetes Ansehen hat, ist doch der Handel, namentlich mit Getreide,
nicht unbedeutend. Der ehemalige Palast der Fürsten von Este, jetzt des
Cardinal-Delegaten, ist ein stattliches Gebäude, aber im Innern ganz mo-
dernisirt und zum Theil verfallen; die Hauptkirche ist schön und, wie viele
andere, mit trefflichen Gemälden, besonders von Garofalo, geschmückt. Eine
3000 Schritte lange, gerade Straße, Strada 8. Benedetto oder Corso,
durchschneidet die Stadt von N. nach S. Das sogenannte diamantne
Haus hat seinen Namen von der äußeren Bekleidung mit facettenartig be-
hauenen Steinen. Mau zeigt noch das kleine bescheidene Haus, welches
Ariosi bewohnte, mit mancherlei von seinein Hausgeräthe, welches auf öffent-
liche Kosten unterhalten wird; auch hat man einen schönen Platz nach ihm
benannt. Sein Grabmal, sonst in der Kirche der Benediktiner, ist jetzt in
einem Saale der öffentlichen Bibliothek aufgestellt. Höchst erschütternd ist
der Anblick des kleinen, halb unterirdischen, mit einem einzigen vergitterten
Fenster versehenen Gemachs in einem Hofe des St. Annen-Spitals, worin
der Tradition nach der undankbare Alfons, der letzte Herzog von Ferrara,
den gemüthskranken, edlen Tasso im Anfang seiner siebenjährigen Gefan-
genschaft schmachten ließ, wenn anders, was nichts weniger als ausgemacht
ist, dies wirklich der Kerker Tassos gewesen. Auf Bitten vieler Fürsten
endlich 1586 entlassen, starb er 1595 zu Rom. Die 1391 gestiftete Uni-
versität , 8tudio pudlieo, ist unbedeutend; doch enthält die ansehnliche
Bibliothek noch merkwürdige Handschriften, unter anderen auch des Ariost,
des Tasso und des hier geborneu Guarini. Am südwestlichen Ende der
Stadt liegt eine starke Citadelle.
Im friiheren Königreich Neapel liegen noch zwei auch von einander weit
getrennte Parzellen, welche ehemals zum päpstlichen Gebiet gehörten. Die
erste ist die Stadt und das Gebiet von Ponte-Corvo, am Garigliano in
der Terra di Lavdro, mit ungefähr 6000 Einw. Die zweite ist die
Stadt und das Gebiet von Benevento (Beneventum) in dem Principato
ulteriore; die Stadt treibt starken Handel, hat 16,500 und das Ganze
etwa 30,000 Einw. Das eine Stadtthor von Beneveut, die sogenannte
Porta aurea, ist ein noch vortrefflich erhaltener Triumphbogen Trajans
aus parischem Marmor.
12) Die Republik 8an Marino.
Dieser kleinste Freistaat in Europa, eine Diminutiv-Republik, liegt auf
dem nördlichen Abhange des Apennin, in der Provinz Pesaro (also in den
Marken), zwischen Rimini und Urbino. Das ganze Gebiet, etwa 1 '/4 H>M.,
besteht aus einem bedeutend hohen und sehr schroffen Berge und einigen
Hügeln und zählt in 1 Stadt und 4 Dörfern ungefähr 78oo Einw. Der Sage
nach soll ein frommer Einsiedler Marinus aus Dalmatien sich im 6. Jahr-
hundert auf diesem Berge niedergelassen und der Ruf seiner Heiligkeit viele
Menschen herbeigezogen haben, welche er zu einem kleinen Staate ordnete.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]